Wo isch de Schnägg? Wie ein Kuscheltier meinem unteren Rücken hilft

Ich bin eine typische Bauch- und Seitenschläferin. Schon immer. Denke ich zumindest. Ich höre und habe oft gelesen, dass das weder für den Nacken noch für Schultern oder das Becken gut sein soll.

Aufgrund meiner Nackenprobleme, die ich seit Teenagerjahren habe, habe ich schon oft versucht, es mir abzugewöhnen. Aber egal, wie sehr ich es probiere – am Ende schlafe ich doch wieder auf dem Bauch oder der Seite, oder etwas dazwischen. Und das, wie andere 61% der Menschen anscheinend auch, wie ich recherchiert hab.

Als dann letztes Jahr meine unteren Rückenschmerzen, Becken- und Hüftverspannungen angefangen haben, dachte ich natürlich: Oje, das kommt bestimmt vom Bauchschlafen.

Zum Glück hat mein Arzt mir erklärt, dass Bauchschlafen alleine nicht automatisch solche Schmerzen auslösen muss. Aber wenn da natürlich schon Schmerzen oder ein Problem vorhanden ist, ist es kontraproduktiv.

Mein Versuch, mir wie empfohlen Kissen unter den Bauch zu klemmen, ist gescheitert. Das Kissen zu gross, zu dick … einfach unbequem. Auf dem Rücken schlafen klappt nicht.

Schläft wirklich irgendjemand acht Stunden auf dem Rücken?

Vor kurzem habe ich dann etwas entdeckt – eher zufällig. Mein Sohn hat eine Stofftier-Schnecke. Ich nenne sie mittlerweile „de Schnägg“. Und jeden Abend hört man mich rufen:

Wo isch de Schnägg?

Schnägg ist ziemlich gross und farbig. Mit ein Grund, weshalb ich ihn meinem Sohn zuerst nicht kaufen wollte. Noch so ein Stofftier-Dings, das am Ende nur rumliegt – und dann auch noch diese Farben 🙈.

Als ich noch alleine gewohnt habe, war meine ganze Wohnung ja weiss/beige ausgestattet. Nur schon, wenn ich daran denke, bringt das Ruhe und Entspannung in meinen chaotischen Geist. Heute mit Familie sieht’s halt etwas anders aus, was mich ehrlich gesagt auch oft ein bisschen zum Verzweifeln bringt. Aber gut. Zurück zu Schnägg. Bei dem ich heute froh bin, dass mein Sohn besser argumentieren konnte als ich und ich ihn deshalb gekauft habe.

Schnägg ist also eher gross, sehr farbig, er ist aber auch sehr flach. Fest, aber eben auch weich – irgendwie. Eines Abends habe ich ihn mir beim Einschlafen gegriffen und so platziert, dass ich halb auf der Seite, halb auf dem Bauch, abgestützt auf ihm liege.

Wow!

Seither gabs, denke ich, keine Nacht ohne Schnägg. Ausser auf Reisen natürlich. Da habe ich ihn jetzt nicht mitgeschleppt.

💡 Das Becken kippt in Bauch- oder Seitenlage oft leicht nach vorne, also ins Hohlkreuz, und dadurch kann Druck im unteren Rücken entstehen. Vorallem, wenn man eine weichere Matratze hat. Wenn man sich etwas zwischen Bauch und Matratze legt, wird das Becken gestützt und der Rücken entlastet. Man kommt aus dem Hohlkreuz raus.

Der Tipp mit dem Kissen war also schon gut, ich musste nur „das richtige“ Kissen finden.

Weil guter Schlaf ja auch so wichtig ist, und Schmerzen nicht nur eben schmerzen, sondern einem echt auch die Energie rauben.

Vielleicht magst du es ja auch einmal ausprobieren, falls du Bauch- und/oder Seitenschläferin bist. Zum Beispiel mit einer gefalteten Decke… oder vielleicht hast du ja auch ein Schnägg zu Hause 😉.

Lass mich gerne wissen, obs klappt.

Und falls du meine "Rücken-, Hüftgeschichte" noch nicht kennst, hier lang "Wenn als Yogalehrerin der Rücken schmerzt...!"